00:00:00: Diese Folge ist in Kooperation mit Nespresso.
00:00:21: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge beziehungsweise Bob's Brunch Club.
00:00:24: Das wird wohl die persönlichste Folge, die jemals gemacht habe, was natürlich an meiner heutigen Gästin liegt oder Gesprächspartnerin liegt, weil das ist nämlich niemand geringerer als meine Mama.
00:00:37: Hallo Mama, ist erst das normal.
00:00:39: Hallo Eva.
00:00:40: Das ist sehr ungewohnt, dich da gegenüber von mir im Studio zu haben.
00:00:45: Das ist deine erste Folge tatsächlich.
00:00:47: Du kommst beruflich sowie der Rest unserer Familie aus einem ganz anderen Umfeld.
00:00:51: Und bist damit nicht sehr häufig in so einer Situation.
00:00:55: Und deswegen klar mal vorab danke, dass du es trotzdem oder vor allem deshalb machst.
00:01:02: Und das teilt mit mir.
00:01:04: zu meinem dreißigsten Geburtstag, quasi die letzten dreißig Jahre mit mir ein bisschen Revue passieren.
00:01:09: lasse dem Podcast.
00:01:11: Das mache ich sehr gerne.
00:01:12: Danke für die Einladung.
00:01:14: Genau, das ist eigentlich auch der Grund, warum ich es mit dir mache, weil mit wem, wenn nicht dir, könnte ich meine dreißig Jahre irgendwie so einmal Revue passieren lassen.
00:01:24: Du kennst mich mit Abstand am längsten, logischerweise.
00:01:27: Und deswegen haben wir für diese Folge überlegt, dass ich so dreißig Fragen an dreißig Jahre mit dir machen möchte.
00:01:34: Also ein bisschen über unsere Wurzeln oder meine Wurzeln, die Familie, Identität, Werte, Kindheit, Rituale erwachsen werden, Zukunft.
00:01:42: Also so ein bisschen auch rund Umschlag der letzten dreißig Jahre.
00:01:46: Ich habe dazu dreißig Fragen vorbereitet und ich bin gespannt, ob wir es durchbringen.
00:01:50: Vielleicht wird sie das ein oder andere irgendwie wiederholen, dann über Springe vielleicht die ein oder andere Frage, weil wir es vielleicht im Gespräch einfach schon durchgenommen haben.
00:02:00: Genau, also ... Wenn es für dich passt, dann würde ich jetzt starten mit den ersten Fragen.
00:02:05: Gerne.
00:02:06: Sehr gut, Mama.
00:02:08: Frage Nummer eins.
00:02:10: Wenn du an meine Kindheit denkst, welcher Moment oder welches Bild kommt dir als erstes in den Kopf?
00:02:16: Ja Eva, du warst für mich ein sehr ruhiges Kind, die immer vorher ihren Umkreis abgetastet hat, ob sie sich da wohlfühlen kann.
00:02:29: Und welches Bild mir besonders in den Kopf kommt, ist in der Zeit, wo du in den Kindergarten kommst, wo du weg von uns als Eltern, weg von mir als Mama, weil ich halt die meiste Zeit mit dir verbracht hab, nachdem der Papa eben viel im Krankenhaus gearbeitet hat.
00:02:49: Dass du dich am Anfang gar nicht mit dieser Situation zurechtfinden konntest, dass du da jetzt am Vormittag drei Stunden ... mehr schafften wir meistens nicht, weg von mir kamst und du hast einfach ... vielleicht etwas länger als manche andere Kinder gebraucht, um dich in einer neuen Situation zurechtzufinden.
00:03:13: Und ich habe einfach versucht, dir diesen Raum trotzdem zu geben.
00:03:17: War aber eben wie auch sonst in meiner Erziehung da sehr bestimmt, dass du das trotzdem tun musstest, obwohl es dir vielleicht von vornherein nicht nur angenehm war.
00:03:30: Ich glaube, das ist ganz wichtig.
00:03:31: Also das finde ich bis heute sehr wichtig.
00:03:33: dass man Dinge durchzieht.
00:03:36: Aber ich glaube, dass das super schwierig ist, als Eltern, vor allem, wenn man merkt, dass das Kind vielleicht einfach nicht so mittut.
00:03:43: Und wenn ich heute zum Beispiel Menschen erzähle, dass ich eigentlich ein sehr schüchternes Kind war, dann kann das nie wer glauben.
00:03:49: Aber würdest du sagen, dass das so die Charaktereigenschaft ist, die mich dann sehr lange begleitet hat?
00:03:55: oder anders gefragt, gibt es irgendeine Charaktereigenschaft, die schon als kleines Kind gehabt hat, die mich heute auch auszeichnet?
00:04:04: Die Charaktereigenschaft, die du als kleines Kind hattest, die dich heute auch auszeichnet, ist, glaube ich, es ist natürlich schwierig, dass man sagt, das hat dein kleines Kind schon, aber ich glaube, das war es einfach, dass du deinem Gegenüber trittst du sehr wertschätzend auf.
00:04:24: Das ist es heute und früher war es so, dass du dir dein Gegenüber einfach mehr als gut angeschaut hast.
00:04:34: Aber ich glaube, dass es da auch schon so was gab.
00:04:39: Du warst nie eine, die mit Bomben und Kanaten irgendwo eine Grende ist oder ein großer Daug schlagen hat, sondern du hast einmal das Gegenüber auf dich wirken lassen.
00:04:51: Und ja, und das ist eine wunderschöne Eigenschaft, dass man eigentlich sehr wertschätzend mit seinem Gegenüber umgeht.
00:05:01: Und du warst natürlich früher auch einfach ein sehr schüchternes Kind, aber das muss doch nicht unbedingt negativ sein.
00:05:09: Na, das stimmt, das stimmt.
00:05:10: Welche Traditionen oder Rituale haben uns als Familie deiner Ansicht nach sehr geprägt?
00:05:17: Also uns waren jetzt vor allem auch meine Schwestern und mich.
00:05:20: Also ich bin ja die älteste von uns drei Schwestern.
00:05:23: Hat es da irgendwas geben, was du sehr bewusst eingeführt hast bei uns, weil es dir wichtig war, dass ... wieder irgendwie Rituale auch in der Kindheit schon
00:05:32: mitnehmen.
00:05:33: Da
00:05:33: gab es sicher einige.
00:05:35: Besonders wichtig war uns, oder war mir, dass wir uns zumindest einmal am Tag, wenn dein Papa nicht Nachtdienst hatte, ging das, dass wir uns zumindest einmal am Tag alle gesehen haben und alle zusammen am Tisch gesessen sind.
00:05:53: Und das war eben das Frühstück.
00:05:55: Nachdem dein Papa eben schon sehr weit außer Haus musste, ihr aber auch gerne früh aufgestanden seid, war es nicht schwierig.
00:06:05: Und wir haben, ja auch wir noch sehr klein wart, haben wir um Viertel nach sechs gemeinsam in der Früh gefrühstückt und das sind dann eben am Anfang zu dritt und dann vier zu fünf sind wir am Tisch gesessen.
00:06:18: und wenn es nur das war, dass man gemeinsam eben gefrühstückt hat oder auch dann das ein oder andere Wort miteinander gewechselt hat.
00:06:27: Das war mir sehr, sehr wichtig, was dein Papa eben schon in seiner Familie kennengelernt hat und wir dann auch für uns ganz bewusst weitergeführt haben, war das, dass man einfach gut am Abend einschlafen kann, dass man, auch wenn es am Tag vielleicht die einen oder anderen Unstimmigkeiten gegeben hat, dass es keinen Kroll beim Einschlafen gegeben hat, dass man sich davor ausgesprochen hat oder sich gut umarmt hat.
00:06:56: Und ja, das war natürlich dann erst wie ein größer Wart, aber ja.
00:07:01: Das ist tatsächlich auch was, was ich bis heute sehr, sehr hoch halte, also auch in meiner Beziehung oder meiner Ehe, muss ich jetzt ja sagen.
00:07:10: Dass man einfach immer versöhnt ins Bett geht.
00:07:13: Also, dass einfach nie irgendwie ... Ja, das ist auch was, was ich unbedingt auch mal in meine kleinen Familie weiter tragen möchte.
00:07:22: Wenn du so an meine Kindheit zurückdenkst, du warst trotzdem, also circa so alt wie ich, wie ich klein war, ein bisschen jünger, hast du irgendwie was geben, wo du sagst, das war eines der schönsten Dinge?
00:07:35: Also das kann man sich vielleicht auch gar nicht so vorstellen oder auch vielleicht etwas, was besonders anstrengend war in meiner Kindheit.
00:07:44: Also nachdem du und deine Schwester Anna ja nur siebzehn Monate Abstand haben.
00:07:52: Das Schönste war für mich, dass ich mich natürlich dazu entschieden, meinen Beruf in Steuern auf die Seite zu legen und ganz für euch da zu sein.
00:08:03: Das war sicher oder ist das Schönste, dass ich mit euch kleinen Kindern einfach diese Zeit ganz intensiv verbringen durfte, aber auch natürlich das Anstrengendste, weil ich hatte eine Zeit, da habe ich zwei Wickelkinder gehabt und ja, es ist zwölf bis sechzehn Stunden am Tag einfach durchgegangen und am meisten war es dann am Abend, wo man einfach froh war, um ein, zwei Stunden Ruhe.
00:08:31: Und wenn es beim Bügel war, bevor man selber ins Bett gefallen ist.
00:08:35: Ich finde, das kann man sich gar nicht vorstellen.
00:08:38: Und ich bewunder das wirklich nach wie vor so sehr, dass du das damals auch für dich so entschieden hast, dass du für uns sozusagen deinen Beruf und auch ein Stück weit deiner Identität zurückgestellt hast.
00:08:54: Das ist ja was, wie du weißt, woran ich in meinem Kopf ja total hardere.
00:08:58: Und auch viele junge Frauen, glaube ich, die vielleicht jetzt auch im gleichen Alter sind, wie du damals, beziehungsweise ich jetzt.
00:09:05: Ich bin wie gesagt die älteste von drei Schwestern.
00:09:08: Du warst eben sehr, sehr lang bei uns zu Hause und hast sehr, sehr viel Kehrarbeit übernommen.
00:09:13: Würdest du sagen, dass du das genauso wieder machen würdest?
00:09:18: Wenn ich die gleichen Gegebenheiten hätte, wie damals, würde ich es wahrscheinlich machen.
00:09:24: Ich denke sehr viel auch über euch jetzt nach, wie ihr das jetzt irgendwann vielleicht verändern möchtet würdet oder was ich da machen würde.
00:09:35: Ich glaube, es hat sich viel auch in unserer Gesellschaft verändert.
00:09:38: Wir hatten damals weit weniger gute Einrichtungen, wo du ... getrost sagen konnte, ich gehe arbeiten und mein Kind hat trotzdem ein schönes Umfeld.
00:09:51: Das war damals einfach nicht vorteißig.
00:09:54: Und das ist natürlich jetzt immer noch nicht komplett da oder so viel wie gebraucht wird da.
00:10:00: Aber es ist weit anders als früher.
00:10:03: Und
00:10:05: rufblickend
00:10:05: würde ich es wieder so machen, wenn ich in der gleichen Situation wäre.
00:10:10: Natürlich habe ich meiner beruflichen Laufbahn, wurde mir sogar während ich, also da war die nur drei Wochen alt.
00:10:18: Das ist meine jüngste Schwester.
00:10:20: Hätte
00:10:20: ich ein traumhaftes Jobangebot bekommen, was mich wirklich gereizt hätte, aber natürlich damals zur falschen Zeit.
00:10:28: Das sind schon Dinge, worauf man halt dann einfach verzichtet.
00:10:32: Ja, mir war das wichtig mit euch Kindern.
00:10:34: Und jetzt stehe ich wieder im Beruf.
00:10:36: Und das ist auch was ganz, ganz Tolles, wenn man Familie und Beruf irgendwann mal wieder in England bringen kann.
00:10:42: Das stimmt.
00:10:42: Und ich glaube, das ist halt diese Einstellung heutzutage, dass man halt immer alles gleichzeitig möchte und am besten muss sich alles irgendwie trotzdem ausgehen.
00:10:52: Und am Ende, wenn man es halt runterbricht, bleibt halt trotzdem irgendwas auf der Strecke.
00:10:56: Und wenn es dann die Kinder sind.
00:10:58: Dann ist ja Katastrophal in Wirklichkeit, weil die können ja gar nichts dafür, dass man da sozusagen ja dann zu wenig Zeit irgendwie denen widmen kann, weil man halt eben Beruf und Familie alles zur gleichen Zeit quasi kombinieren möchte.
00:11:14: Ich glaube, dass auch wenn Kinder so gewünscht sind, wie ihr es wart und das sage ich immer wieder, besonders beim ersten Kind ist es so, dein Leben, dass ... von dir als Frau und dass deines Partners dreht sich eigentlich um hundertachzig Grad.
00:11:31: Und es ist, ja, das kann man sich vorher nicht vorstellen.
00:11:34: Und ich glaube, Vorsätze sind gut.
00:11:37: Aber glaub wirklich, wissen tut man sich erst einmal dann in dieser Situation.
00:11:42: Ich glaube, das ist ja ganz gesund, weil so wie es bei ganz vielen Situationen im Leben ist, ist es oft mal gut, wenn man quasi in diese Situation hineingeworfen wird und gar nicht weiß, was man erwartet, weil ... Sonst würden sie es vielleicht auch die Wenigsten zutrauen.
00:11:55: Oder vorher schon überlegen, dass sie nicht dorthin kommen.
00:11:59: Aber wann hast du das erste Mal gemerkt?
00:12:03: Du hast drei Kinder im Abstand.
00:12:05: Ich bin die älteste.
00:12:06: Dann haben wir eineinhalb Jahre Abstand, circa, zu einer.
00:12:10: Und dann noch mal Vier-Einhalb-Abstand zur Nora.
00:12:14: Man hast du bei mir gemerkt, boah, jetzt wird sie langsam groß.
00:12:18: Also ist das schon so, dass man da ... Das erste Mal, wenn man dann wieder ein Neugeborenes hat und selbst wie ich damals war, ich hatte eine Halb, wie die andere auf die Welt gekommen ist, sieht man da dann schon so diese Vergänglichkeit im eigenen Kind?
00:12:32: oder gibt es da irgendwie so einen anderen Moment, an den du denkst?
00:12:36: Für mich, also wenn es wirklich uns groß werden und ich sage jetzt einmal, für mich war das oder ist das gekoppelt mit Deiner damaligen Schüchternheit, die dann auf einmal bist du viel selbstbewusster geworden.
00:12:52: Und das war mit Sicherheit in der Bugertät.
00:12:55: Und davor warst du genau so.
00:12:58: Die größere Schwester war genau so kind und du warst ja, wie du dich erinnern kannst, auch im Kindergarten-Volkschulleig da trotzdem noch so schüchtern.
00:13:09: Da brauchtest du deine kleine Schwester Anna für manche Dinge, um manches machen zu können.
00:13:15: Worauf die Mama da gerade anspielt ist, dass ich nicht einmal zu Kindergeburtstag gegangen bin, wenn meine jüngere Schwester Anna nicht dabei war.
00:13:22: Aber das haben wir zum Beispiel auch vorher ganz vergessen auszusparen, weil du gesagt hast, damals hat es das Angebot noch gar nicht gegeben von, sagen wir mal, einer Betreuung, Krabbelstube, ab einem halb.
00:13:34: Ich bezweifle, dass ich dort geblieben wäre.
00:13:36: Also es kommt ja auch aufs Kind drauf an.
00:13:39: Und natürlich im Worst Case Fall muss es natürlich irgendwie funktionieren, gerade wenn dann wieder beide im Beruf sind, eben dann wahrscheinlich meistens auf Kosten des Kindes.
00:13:50: Aber ich glaube, dass das eine super, super schwierige Situation ist, wo für es keine... perfekte Lösung gibt.
00:13:58: Weil du sagst, du wärst vielleicht nicht geblieben.
00:14:00: Du bist auch im Kindergarten geblieben, obwohl du es am Anfang nicht wolltest.
00:14:04: Und ich glaub, das ist Aufgabe jeder Mutter.
00:14:07: Hoffentlich sieht das jeder so, dass es für das Kind bestmöglich ist.
00:14:16: dass man das trotzdem durchzieht.
00:14:19: Es war ja für dich auch sehr positiv, im Kindergarten mit anderen Kindern zu spielen.
00:14:24: Aber du musstest erst das selbst entdecken können.
00:14:30: Du warst nicht eine, die gesagt hat, so wie die anderen, oder auch wie eine Nora.
00:14:34: Juhu, ich freue mich drauf.
00:14:36: Ich lasse mich auf dieses neue Projekt oder eben, ich freue mich auf den Kindergarten, da treffe ich andere Kinder für dich.
00:14:45: Es ist immer so... Was kann mal passieren?
00:14:50: Also du weißt nie, warum das so ist, weiß ich nicht.
00:14:54: Ich wollte sagen, was ja so fast irritierend ist, weil ich so wohlbehütet aufgewachsen bin und trotzdem... Ja, wobei, ja, trotzdem du jetzt Aka-Clucke warst.
00:15:05: Also ihr würdest nicht das Gefühl gehabt, du bist an mir gehangen, sondern ganz im Gegenteil, du würdest uns eigentlich immer alle Möglichkeiten und alle Chancen eröffnen und jedem in seinem eigenen Tempo so unterstützen.
00:15:18: da bist du ein
00:15:19: bisschen mehr Anschub
00:15:21: gebraucht.
00:15:23: Nespresso ist für diese Folge auch wieder mein Werbepartner und deswegen möchte ich dich jetzt eine kleine Kaffeefrage fragen.
00:15:31: Bei uns zu Hause, du hast das vorher kurz gesagt, gab es immer schon kleine Rituale.
00:15:36: Also oft eben auch ums Essen oder trinken.
00:15:38: Du hast vorher auch erzählt, wir haben immer gemeinsam gefrühstückt.
00:15:41: Das ist tatsächlich etwas, was ich bis heute auch noch erzähle, dass mir das so geprägt hat und das kennen sich ganz viele Leute nicht vorstellen, dass man dann als Familie, egal sozusagen Wind, Wetter, Pubertät, was auch immer da dazwischenkommt, um sechs, fünfzehn, sechs, dreißig da zusammensitzt und fünfzehn, zwanzig Minuten gemeinsam frühstückt.
00:16:01: Kaffee war da später auch natürlich ein wichtiger Teil davon, für euch immer schon.
00:16:06: Aber weißt du eigentlich, wie ich meinen Kaffee trinke?
00:16:09: Ich glaube, das hat sich verändert von, wie gesagt, gar keinen Kaffee bis, ich glaube, du warst locker zwanzig, wie du es meiner Meinung nach das erste Mal Kaffee getrunken hast.
00:16:20: Jetzt glaube ich, oder glaube ich zu wissen, trinkst du deinen Kaffee erstens einmal mit Hafermilch statt mit normaler Komilch?
00:16:29: Und entweder einen Cappuccino oder einen espresso macchiato.
00:16:34: Korrekt.
00:16:37: Ja, also ich glaube auch da sieht man, dass sehr Dinge verändern dürfen.
00:16:41: Du hast das vorher richtig gesagt.
00:16:44: Ich habe in meinem Jugendalter eigentlich nie Kaffee trinken, maximal einmal einen latte macchiato mit ganz wenig Kaffee und ganz viel Milch.
00:16:53: Und das hat sich dann bei mir tatsächlich im Studium extrem gedreht.
00:16:58: Da habe ich es irgendwie so ein bisschen als mein Genussmittel entdeckt.
00:17:03: Also ich trink bis heute Kaffee nicht deswegen, weil ich ihn brauche, sondern weil ich das in der Früh zu einem Ritual gemacht habe, dass ich in der Früh zur Kaffeemaschine gehe.
00:17:12: Das ist eines der ersten Dinge, die ich tue und dass ich dann zweimal kurz rückspülen muss.
00:17:16: Und dann währenddessen mache ich mal mein Podcast an und mache mir den Kaffee, damit ich dann während, die mich fertig mache, trink.
00:17:22: Das mache ich jeden Tag in der Früh und das gibt mir so eine Erdung.
00:17:26: ist wahrscheinlich jetzt zu viel gesagt, aber das ist einfach so, das ist so, genau so startet jeder meiner Morgende, wenn ich bevor in die Arbeit fahre.
00:17:34: Das sind Rituale und das ist schön.
00:17:36: Ja, total.
00:17:37: Die schauen halt ein bisschen anders aus.
00:17:39: Ich Frühstück jetzt nehmen wir leider mit euch gemeinsam.
00:17:42: Ich Frühstück meistens im Büro, aber so können sich ja auch Rituale verändern und manchmal ein bisschen mehr auf sich bezogen sein und dann vielleicht wieder eben erweitert werden.
00:17:51: Was ist denn ein prägener Moment?
00:17:54: Den du, deiner Meinung nach, für uns beide irgendwie so als an prähenden Momentsix, den wir nie vergessen werden.
00:18:01: Ich weiß nicht, ob dir der Kleid was einfällt.
00:18:04: Es gibt einen wunderschönen Moment, der erst vor kurzem war, wo wir gemeinsam den Brautgelt ausgesucht haben.
00:18:13: War letztes Jahr ungefähr um diese Zeit.
00:18:16: Und das ist es einfach... Das durfte ich schon mit meiner Mama machen oder meine Mama ist mit mir gegangen.
00:18:23: Und das wollte ich genau aus dem Grund, weil ich das damals auch sehr schön empfunden habe.
00:18:29: Wollte ich das mit dir auch erleben.
00:18:32: Und das war sicher für uns etwas ein sehr, sehr schöner Moment.
00:18:36: Ja.
00:18:37: Ich finde auch, das war auch ein total schöner Moment, da ich kenn, da ich wirklich überlegt, wie ich diese Fragen zusammengestellt habe.
00:18:44: Ich hab da ein bisschen einen Vorteil gehabt, weil ich immer Gedanken darüber machen durfte.
00:18:48: Ich hab der Mama mir die Fragen vorab nicht gegeben, weil ich gesagt habe, ich möchte gerne, dass sie spontan da reagiert.
00:18:55: Aber ich hätte, glaube ich, auch fast für jedes Jahr irgendein prägendem Moment, weil wir halt einfach eine sehr, sehr enge Beziehung haben.
00:19:03: Wir uns jeden Tag mehrfach hören.
00:19:06: Das können sich manche Menschen gar nicht vorstellen.
00:19:09: Ich wohn zwar nur ein paar Minuten tatsächlich von euch entfernt, aber trotzdem ist es oftmals so, dass wir sie unter der Woche gar nicht so viel umzählten.
00:19:17: Oder auch zwei Wochen nicht.
00:19:20: Hin und wieder dann wieder ein bisschen mehr, wenn ich einfach dann einmal am Weg nach der Arbeit irgendwie einfach zumindest schnell vorbei fahre.
00:19:27: Aber es ist nicht diese Qualität an Zeit, die man natürlich dann miteinander verbringt, ob man jetzt schnell irgendwas hohe oder schnell irgendwie vorbeifahrt.
00:19:35: dann quasi nur so zwischen Tür und Angel ist.
00:19:37: Aber ich finde unsere Telefonate, die sie irgendwie tagtäglich in den Alltag integrieren, egal was ist, ich hab ganz oft einfach das Bedürfnis eben meine Mama anzurufen und das finde ich... Man kann es vielleicht gar nicht an einem prägendem Moment festmachen.
00:19:54: Das ist mein Konklusio von der Frage.
00:19:56: Ja,
00:19:57: das war einfach das, was
00:19:58: ... Na voll voll voll, das ist
00:19:59: ... Besondere ist es, okay, ein Alltag.
00:20:02: Mir ist das auch in den Singkommand, weil ich hab letztens wieder ein Reminder auf dem iPhone gekriegt.
00:20:09: Das war letztes Jahr und Mitte November, circa.
00:20:12: Und immer nach, Wahnsinn, das ist schon wieder ein Jahr her.
00:20:17: Das war auch wirklich ein so ein schöner Vormittag.
00:20:21: Ja, ganz besonders einfach.
00:20:24: Wie würdest du denn sagen, haben unsere Wurzeln, also wo deine Familie oder ein Papaserfamilie herkommt, bzw.
00:20:32: unser Umfeld, Herkunft und der Anführungszeichen, in dem ihr aufgewachsen bin, mich geprägt?
00:20:40: war euch das immer sehr wichtig, dass man auch dieses Umfeld sozusagen auch so optimal wie möglich wählt.
00:20:47: Habt ihr das irgendwie auch in Anbetracht dessen irgendwie gemacht, dass man eben nahe bei den Familien auch wohnt?
00:20:53: Weil wir ja sowohl sagen wir zu kleinen Eltern, also auch zu Babas Eltern eigentlich nicht weit gehabt haben.
00:20:58: Das ist eher passiert, ja.
00:21:01: Ich glaube, was uns prägt oder was euch geprägt hat, ist einfach, dass wir die Familie sehr hoch halten, dass dieses Miteinanderreden eigentlich natürlich im engen Familienkern, aber auch in der Großfamilie, dass wir über alles reden dürfen und können, über wunderschöne Dinge, genauso auch über traurige Dinge, über Dinge, die einen bedrücken, dass wir eigentlich... kein Blatt vor den Mund nehmen müssen, sondern erstens einmal schon der andere merkt, wie geht's demjenigen und den dann auch darauf ansprechen kann.
00:21:41: Wir müssen uns nicht überlegen, mag er das überhaupt oder so, sondern wir sind sehr offen in unserem Familienleben.
00:21:50: Und das, ja, man kann so den Überbegriff, wir haben ein Urvertrauen euch mitgegeben.
00:21:57: Das wollten wir einfach, dass man Egal ob es, wie gesagt, etwas Positives oder Negatives ist, etwas, was mich bedrückt oder eine Freude, die ich mit wem teilen möchte.
00:22:10: kann anrufen, ich kann kommen und ich kann das besprechen, reden und wenn es nur darum geht, ich brauche Umarmung.
00:22:20: Also egal, ob es jetzt ich brauche oder auch wer von euch braucht oder das gleiche war ja mit den Großeltern oder ist teilweise mit den Großeltern ja genauso, dass wir eigentlich kommen und gehen können und eigentlich über alles reden können und das macht es sehr einfach.
00:22:39: hab ich das Gefühl, aber vielleicht deswegen, wenn wir es auch so gewohnt sind.
00:22:43: Total und gleichzeitig, glaube ich, kann man das von außen manchmal gar nicht so verstehen.
00:22:48: Also ich hab witzigerweise als nächste Frage mir aufgeschrieben, welche Werte hast du versucht, uns mitzugeben?
00:22:53: Das ist eigentlich quasi eh genau das, also dass man immer über alles miteinander reden kann, dass es da keine Tabus gibt, dass man immer alles ansprechen kann, dass man nicht irgendwie quasi auf Eierschallen laufen muss und da hinteraktieren muss, passt das jetzt oder passt das nicht.
00:23:10: Und das ist ja so ein bisschen wie wir dann geworden sind.
00:23:15: Und damit können manche Menschen und manche Menschen können damit nicht.
00:23:19: Das ist ja zum Beispiel so, wie ich in meiner Firma führe, dass ich sage, es gibt in Wirklichkeit nur wenig Regeln.
00:23:27: Die Regel, die ganz oben hat, ist, wir reden über alles und es gibt nichts, worüber wir nicht reden können.
00:23:32: Und Kommunikation, gerade auch in der Führung und wenn man es auf die Familie umlegt, dann ist ja das auch in Wirklichkeit so ein kleines Unternehmen, so eine kleine Identität, also so eine kleine Organisation.
00:23:48: Und ich glaube, dass das einfach wirklich was ist, was wir auch alle so angenommen haben und auch mittlerweile alle Schwiegersöhne und Anfangszeichen, die dann da jetzt dazukommen, was auch voll schön ist, zu sehen.
00:24:01: Gibt's irgendwas, Mami, was du von deiner Mama gelernt hast, was du versucht hast, an uns weiterzugeben?
00:24:08: Also irgendein Wert, den wir jetzt noch nicht besprochen haben, oder ist es vielleicht irgendwas, was schon gefallen ist?
00:24:15: Ich glaube, es ist einfach, ich hatte auch das Glück, dass, ja, sag jetzt einmal, bis ich in die Schule gekommen bin, meine Mama.
00:24:24: bei uns zu Hause war und diese Nestwärme, die habe ich mit Sicherheit auch versucht, weil ich sie so positiv in Erinnerung hatte, an euch weiterzugeben.
00:24:38: Ist vielleicht jetzt schwierig, dass ich das jetzt genau so sage,
00:24:41: weil ich nur
00:24:42: gesagt hast, wie mache ich das mal später, wenn ich gerne Kinder möchte und Job.
00:24:47: Das ist natürlich heutzutage was anderes.
00:24:49: Und da muss man sagen, ich ist ja noch einmal in Generation den Sprung drinnen.
00:24:54: Ja, das war, wie meine Mutter eben uns als kleine Kinder hatte, ja noch einmal ganz was anderes.
00:25:02: Also
00:25:02: ich glaub, ich glaub generell, auch wenn ich für mich da nun nicht diese perfekte Lösung gefunden hab und ich glaub, dass das eben auch eine super schwierige Frage ist für viele junge Frauen, die halt einfach auch durch diesen Generationensprung jetzt einfach anders als es vielleicht eben dann zwei Generationen vorher war, sich Karrieren aufgebaut haben, auch schon Anfang mit dreißig ganz anders in einem Leben stehen als das zum Beispiel meine Oma, deine Mama mit... ...dreißig gehabt hat.
00:25:32: Da muss man sagen, mit dreißig hat meine Oma, deine Mutter, hatte schon ein Schulkind.
00:25:39: Die hat einfach sehr viel früher auch noch mal Kinder gekriegt.
00:25:42: Das ist auch noch mal ein Unterschied.
00:25:43: Aber mein Punkt ist, ich glaube, dass nie eine schlechte Entscheidung ist, wenn man sie für die Kinder entscheidet.
00:25:51: Im Sinne von das Kinder nähe Nestwärme hast du jetzt genannt.
00:25:56: Oder halt einfach auch diese Liebe, die ... Am Anfang natürlich einfach auch durch.
00:26:02: Ich bin da ausgedrückt werden, weil man kann ja im Kind hundertmal sagen, ich liebe dich.
00:26:08: Das versteht ja noch gar nicht, was die tiefere Bedeutung ist, sondern das versteht, ist wer da, spielt wer mit mir, wer gibt mir was zum Essen, einfach in Wirklichkeit Grundbedürfnisse.
00:26:19: Genau, du bist da.
00:26:20: Das
00:26:20: ist die Neste.
00:26:21: Das habe ich ja mit dieser Neste gemeint.
00:26:23: Und ich glaube, das ist ja nie eine schlechte Entscheidung.
00:26:26: Ich glaube eher, dass halt einfach diese ... äußeren Umständen, die halt jetzt zusätzlich reinspielen, dass halt dann auch schon Karrieren da sind, dass es halt leider nach wie vor super schwierig ist, beides zu kombinieren und dass es, dass dann einer in einer Partnerschaft oder in einer Elternschaft immer einen Schritt zurückgehen muss.
00:26:47: Und das ist jetzt einfach nicht mehr nur diese, na ja, logische Konsequenz, der, der mehr verdient soll, weiter auch arbeiten gehen und die Person, die weniger verdient, ist dann mehr für die Familie da.
00:27:01: oder solche Konsequenzen, also einfach jetzt nur plakativ gesprochen.
00:27:06: Das ist halt jetzt nicht mehr nur auf Rollen und Anführungszeichen oder männlich-weiblich verteilt.
00:27:11: Ja, Gott sei Dank.
00:27:12: Total Gott sei Dank stellt uns natürlich aber halt vor neuen Herausforderungen oder neuen Entscheidungen, weil wir halt jetzt in der Situation sind, dass man dann halt sagt, okay, aber warum muss ich jetzt sozusagen meine Karriere hinten anstellen, wenn ich beispielsweise sogar mehr verdiene oder gewisse Dinge mir auch schon im Leben aufgebaut habe, die ja genauso wichtig sind.
00:27:38: Und ich glaube, das ist der große Punkt, wenn man noch keine Kinder hat.
00:27:41: Und das spreche zu hundert Prozent einfach einmal forringlich für mich, aber ich glaube auch vielen anderen jungen Frauen aus der Seele, dass man sich das nicht vorstellen kann.
00:27:51: Für mich hat natürlich jetzt und auch für das, wer ich bin, das ist so geprägt von meinem Job und dem, was ich taktiklich tue, weil da meine meiste Zeit reinfließt.
00:28:04: Und ich glaube, dass eben etwas Fiktives, was nur gar nicht da ist, dass man sich das einfach nicht vorstellen kann.
00:28:10: Das habe ich ja zuerst damit gemeint.
00:28:12: Ja, auch so positiv wie in beiden
00:28:14: Sachen.
00:28:15: Ich habe das sehr positiv gemeint, aber es ist einfach so, so sehr ihr gewünscht wart, es hat mein Leben um hundert und achtzig Grad getreten.
00:28:24: Es ist so, ja.
00:28:25: Positiv wie in
00:28:26: der Herausforderung, meinst du.
00:28:27: Absolut,
00:28:28: aber das ist ja gut so.
00:28:31: Herausforderungen sind ja nichts Schlechtes, sowas Gutes.
00:28:34: hat es Momente geben oder einen Moment, wo du besonders stolz auf mich warst und ich das vielleicht gar nicht mitbekommen habe oder irgendwas, wo du dir jetzt denkst, Mathe hast du, da hast du gedacht, Mathe, das ist mein Kind.
00:28:49: Das ist, glaube ich, insofern sehr schwierig zu beantworten, weil du das mitbekommen hast, weil ich dir diese Dinge sage, ja.
00:28:57: Auf die ich einfach sehr stolz bin, ist, dass wir versucht haben, euch für zu sehr respektvollen, wertschätzenden Menschen zu erziehen.
00:29:08: Und da hab ich das Gefühl, das ist uns total gelungen.
00:29:11: Und das ist, also stolz sein, das klingt so über das freie Methodeal.
00:29:18: Das ist einfach wunderschön, dass ihr das in eurem Leben komplett umsetzt.
00:29:24: Und das ist einfach schön, mitzuerleben.
00:29:28: Voll schön.
00:29:29: Gibt's irgendwas, was du ... von mir gelernt hast, vielleicht auch erst in den letzten Jahren, also irgendwas, wo du, weil ich glaub, das ist schon auch, wenn dann die Kinder so erwachsen werden, dann dreht sie das ja irgendwann.
00:29:43: Also, dass man halt nicht mehr nur als Eltern viel mitgibt.
00:29:46: Ich glaub, dass das nach wie vor so ist, dass wir bei ganz vielen Dingen bei euch anklopfen und sagen, hey, wie mache ich das?
00:29:52: Das ist oftmals ja alltagsspezifisch oder halt auch was Entscheidungen anbelangt.
00:29:57: Aber gibt es umgekehrt auch, wo du sagst, boah.
00:30:00: Das hab ich von dir mitgenommen oder von dir gelernt.
00:30:03: Also, du jetzt von mir in dem Fall.
00:30:07: Ich bewundere dich so, wie du dieses Unternehmen führst und auch, wie du zum Beispiel solche Gespräche führst, ja, so offen, so ... Ja, ich kann es schwer ausdrücken.
00:30:21: Wie du dieses Unternehmen führst, finde ich einfach besonders, weil es natürlich eine enorme Herausforderung ist, besonders, wie du damit begonnen hast mit einem kleinen Start-up.
00:30:33: Ich weiß schon, dass es Zeiten gegeben hat, wo du in Überlegung warst, wird es aufgehen.
00:30:41: Ja, jetzt hast du acht oder neun Angestellte, hast ein tolles Unternehmen aufgestellt.
00:30:47: Ja, ich bin schon ein positiv denkender Mensch, aber ich glaube, da gehört einiges mehr dazu.
00:30:53: Und das bewundert ich einfach an dir.
00:30:56: Und auch, wie du mit deinem Gegenüber sprichst.
00:31:00: Also, du bist einfach sehr offen und lässt alles gelten.
00:31:07: Das ist schon was Besonderes.
00:31:09: Danke erst einmal für diese Komplimente.
00:31:13: Aber hast du das Gefühl, dass du ... Daraus auch für dich selbst was ziehen kannst oder lernen kannst, oder ist es eher so, dass es diese Bewunderung ist, so dieses, aber das könnt ihr nicht, weil da tickt mein Kind anders als ich.
00:31:30: Solche Gespräche, wie wir es jetzt
00:31:32: führen, da tickst du anders
00:31:33: als ich.
00:31:35: Und das ist für mich heute eine Herausforderung, das weißt du und das weiß ich.
00:31:39: Ich finde, du machst das so toll und ich bin so froh, dass wir das machen.
00:31:42: Das ist
00:31:44: etwas, das bewundere ich an dir.
00:31:46: Und ich versuche, alleine, dass ich gesagt habe, ich mache das heute, ist der Versuch.
00:31:53: Und dass ich da über meinen Schatten springe und sage, okay, ich probiere das einfach.
00:31:57: Und ja, ich werde das nie so hinbringen wie du, die da so viel in diesem Bereich macht, aber es ist auch nicht mein Job.
00:32:05: Aber ja.
00:32:07: Das wollte ich gerade sagen, ich mache das halt auch mal öfter als du.
00:32:11: Also ich kenne auch auf Kanfeu keinen einzigen Tag das machen, was du beruflich machst in deinem medizinischen Kontext.
00:32:19: Ich habe vorher kurz gesagt, ich darf ja auch in dieser Folge mit Nespresso zusammenarbeiten für die neue Nespresso-Kampagne.
00:32:28: Und da hat der Weekend ja aktueller Kooperation mit Nespresso die neue Samra Origins Collection.
00:32:34: Die hat er seine Mama gewidmet.
00:32:35: Das passt irgendwie wie die Faust of's Auge für diese Folge.
00:32:38: Also einfach ein bisschen so inspiriert von seinen Wurzeln und weil sie ein großes Vorbild führen ist und das sag ich ja immer über die.
00:32:46: Das weißt du auch.
00:32:47: Und das ist auch so, also das ist nicht nur irgendwie ein plakatives Gerät, sondern das ist tatsächlich so, dass man so oft denkt, natürlich kann man hunderttausend Vorbilder nennen, aber wenn ich so oft das herunterbreche, Menschen, die wirklich, wirklich bewundere, dann bist du mein größtes Vorbild.
00:33:03: Danke.
00:33:04: Und wenn du jetzt auf mich schaust, gibt es da irgendeine Eigenschaft, wo du sagst, die hat sich ganz klar von mir übernommen.
00:33:12: Kann man, also sieht man das in deinen eigenen Kindern?
00:33:15: Ja, ich glaube schon.
00:33:16: Also, du bist ein Organisationstalent, das du auch brauchst für, wie gesagt, dein Unternehmen.
00:33:26: Aber du bist es im privaten, wie im beruflichen Bereich und das ist komplett ident zu mir.
00:33:34: Das
00:33:34: stimmt.
00:33:34: Aber wir brauchen, sage ich jetzt einmal, das ist uns ja sehr angenehm und wir brauchen das, dass wir uns wohlfühlen.
00:33:42: Es ist keine Last, diese Organisation, sondern wir fühlen uns wohl, wenn wir genau wissen, wie ist der Plan und das ist uns ein Hilfsmittel, eine Erleichterung für unseren Alltag, egal wie, wie gesagt, beruflichen oder privaten Bereich.
00:33:58: Total.
00:33:59: Es merke vor allem in so Wochen wie die letzte Woche, die von so vielen Terminen und außergewöhnlichen Situationen, Kino zu vielen Workshops geprägt war bei mir beruflich.
00:34:11: und ich dann fast zum Beifahrer meiner eigenen Woche wäre.
00:34:16: Und dafür bin ich gar nicht wohl.
00:34:18: Also da war sie, wenn ich nicht mehr am Schirm hab, was muss ich jetzt noch alles tun?
00:34:24: Mir geht's gar nicht um die Masse, weil viele sagen, das ist ja Liste, die kann man ja quasi nie abarbeiten.
00:34:29: Aber ich hab's am Schirm.
00:34:30: Ich weiß, was ich alles machen muss, und dann kann ich das priorisieren.
00:34:34: Und dann hab ich für mich diese Prioritäten, dass ich sage, okay, es gibt gewisse Sachen.
00:34:39: Das ist Wurst, ob ich das heute Morgen oder am Donnerstag mache.
00:34:43: Hauptsache, es passiert die
00:34:44: Woche.
00:34:45: Und dann rutscht es aber nicht auf heute, wo ich schon so viel auf meinem Bord ist.
00:34:49: Und ohne das bin ich im Blinflug.
00:34:52: Also, ich weiß nicht, wie Menschen das machen, die das nicht machen, weil sie es nicht gern machen und dann einfach nicht machen, wie gesagt.
00:34:59: Also, wäre nicht möglich.
00:35:01: Ich bin froh, dass du das an mich weitergegeben hast.
00:35:04: Ist wahrscheinlich auch eine sehr schwierige Frage.
00:35:07: Aber kannst du mich heute in drei Worten beschreiben.
00:35:12: Ja, ich glaube, ich habe es jetzt schon während der letzten halben Stunde einige Male gesagt, du bist sehr respektvoll, du bist da sehr wertschätzender, aber auch sehr offener Mensch.
00:35:26: Ist das voll schön.
00:35:28: Das ist echt sehr schön.
00:35:29: Ich meine, es ist ein bisschen Fishing for Compliments, weil ich dir die ganze Zeit mit diesen Fragen frage.
00:35:33: Aber es ist, mir war irgendwie gar nicht bewusst, wie schön diese Folge wird, auch für mich auf der anderen Seite so Gespräch mit dir zu führen.
00:35:42: Wenn du an meine Zwanziger denkst, also die ja quasi jetzt, also die Folge kommt am Freitag den Zehnten, Zehnten raus.
00:35:51: Das heißt, das sind jetzt nur zwei Tage bis zu meinem dreißigsten Geburtstag.
00:35:56: Was würdest du sagen, war so ein bisschen meine größte Entwicklung in diesem Jahrzehnt?
00:36:02: Du hast der Unternehmen aufgebaut.
00:36:05: Stimmt.
00:36:06: Das ist
00:36:06: für mich eine sehr, sehr, sehr große Entwicklung.
00:36:10: Und wenn ich jetzt sage, du hast jetzt gesagt von deinem Zwanziger, wenn ich sage in deinen letzten zwanzig Jahren, was du verändert hast, du bist einfach vom sehr schüchternen, zum sehr offenen, was ich zuerst gerade gesagt habe, zum sehr offenen Menschen geworden.
00:36:31: Und das finde ich einfach wunderschön.
00:36:33: Das finde ich auch wunderschön.
00:36:34: Und das ist so lustig, weil ich kann das auch nicht begründen, warum ich ein so schüchternes Kind war.
00:36:39: Ich kann aber auch überhaupt keine Situation festmachen, warum sie das bei mir traf.
00:36:43: Na ja, auch nicht.
00:36:44: Ich weiß, das habt ihr auch in der Rede an mich bei der Hochzeit so formuliert.
00:36:50: Aber das ist eigentlich total witzig.
00:36:52: Also es hat weder für das eine, noch das andere einen Ausschlag geben, sondern es war halt einfach umfällig, wahrscheinlich.
00:37:00: Wenn du ein bisschen auf dein eigenes Leben zurückblickst, Gibt's irgendwas, was du deinem Dreißigjährigen, ich heute raten würdest, was ich vielleicht auch für mich selber ein bisschen mitnehmen kann?
00:37:12: Irgendwas, was du anders machen würdest oder was die ... War's nicht.
00:37:18: Damals bedrückt hat und halt, wenn's draufschaut, dann denkst du, ach, hätte ich mir gar nicht so viel Sorgen machen müssen.
00:37:25: Ich glaub, mein damaliges Dreißigjähriges, ich war ... Wie gesagt, wir haben unsere Rituale gehabt und ich habe einfach Werte gehabt, wo es kaum einen Side Step gab.
00:37:42: Also, das war auch Punkt, nicht nur Organisation, sondern auch Ordnung und so.
00:37:48: Das habe ich ja auch damals versucht, euch Kindern mitzugeben.
00:37:53: Manche Dinge, glaube ich, habe ich damals sehr, sehr, sehr, sehr eng gesehen.
00:37:59: Auch in den letzten siebenundzwanzig Jahren habe ich einfach viele Dinge erlebt, wo ich mir dacht habe, das ist eigentlich war nicht so wichtig.
00:38:10: Es ist nicht so wichtig, dass das, was ich mir vorher da jetzt vorgenommen habe, dass das unbedingt zu laufen muss oder eben.
00:38:20: Ich kann mich erinnern, wir haben Diskussionen gehabt in der Volksschule, wie eine Schulrasche eingeräumt sein muss.
00:38:26: Ist natürlich wichtig, dass man seine Sachen findet.
00:38:29: Aber wie wir beide aus den letzten zwanzig Jahren wissen, ist eigentlich das Wichtigste, dass man gesund ist, dass man seine Liebsten um sich hat.
00:38:41: Und es gibt Situationen, die ich da sicher sage jetzt einmal, nach meinem Dreißiger hatte, wo eben dann da andere Prioritäten wichtiger waren.
00:38:56: Aber ich glaube, dass wir das mittlerweile schon leben, weil wir das eben auch viel gemeinsam erlebt haben.
00:39:05: Also,
00:39:06: dann rad an dein preisigjähriges Ich wäre nicht alles nur schwarz und weiß zu sehen, sondern ein paar Graustufen auch zu sehen.
00:39:14: Es ist
00:39:14: zwar jetzt zum Ras gesagt, aber da hast du vollkommen recht.
00:39:19: Du hast vorher gerade gesagt, dann quasi in den letzten siebenundzwanzig Jahren, weil das trennt dich zum Dreißiger sozusagen.
00:39:28: Ich hoffe, du darfst das sagen.
00:39:29: Du bist siebenundfünfzig Jahre jung.
00:39:33: Ganz wichtig.
00:39:34: Also, du hast mir mit siebenundzwanzig bekommen.
00:39:37: Also, in meiner Zeitrechnung quasi vor drei Jahren, das finde ich immer so wahnsinnig arg, wenn ich mir denke, du hast in meinem Alter schon zwar Kinder gehabt.
00:39:46: Natürlich hat jeder ... seine eigene Zeitrechnung und es gibt nicht die eine perfekte Zeitrechnung.
00:39:53: Aber wie hast
00:39:54: du
00:39:55: damals für dich gespürt, dass es so Zeit für dieses neue Kapitel ist?
00:40:00: Weil wenn ich jetzt mit vielen Freundinnen und Menschen in einem ähnlichen Alter rede, dann ist das so ein bisschen ein großes Fragezeichen.
00:40:08: so, fühlt man sich jemals bereit, egal ob das jetzt ist für ... Thema Haus ist jetzt für uns ein schlechtes Beispiel, weil dafür haben wir uns schon entschieden, aber Thema Kind in dieser Fragestellung oder generell bereit zu gründen.
00:40:24: Also dieses, fühle ich mich jemals bereit, komme zu dem Punkt und sage, hey, jetzt sozusagen fühlt sich das richtig an oder gibt so was gerade so Retrospektive gedacht, weil du ja schon sehr viele solche Entscheidungen oder so fühle ich mich bereits in deinem Leben hart hast.
00:40:42: Ja, ich habe vor euch ja schon sieben, acht Jahre in meinem Beruf arbeiten dürfen, den ich wirklich sehr gern gemacht habe.
00:40:52: Und
00:40:53: ja, ich war dann einfach bereit dazu, weil ich einen tollen Mann auf meiner Seite hatte und immer noch habe.
00:41:04: Das, glaube ich, ist auch ausschlaggebend, dass wenn man eine Partnerschaft hat, wo beide sich, wenn es jetzt zum Beispiel um die Familie geht, um Kinder, wenn man da die gleichen Vorstellungen hat, dann, glaube ich, gibt es heute irgendwann den Zeitpunkt, wo man dann sagt, okay, das darf es jetzt sein.
00:41:26: Bei uns war es vielleicht einfach, das Studium vom Papa beendet.
00:41:30: Ich doch schon eine Zeit lang in meinem geliebten Job.
00:41:34: Genau bestimmen kannst du gerade solche Dinge nicht und ob ich jetzt ein Nachwuchs bekomme oder nicht, kann ja dafür bereit sein.
00:41:42: Wie gesagt, nachher dreht sich alles noch viel mehr und den Leben schaut ganz anders aus.
00:41:48: Das heißt aber nicht negativ bitte, sondern sehr positiv.
00:41:52: Aber ich glaube, es ist gut, wenn man dafür offen und bereit ist.
00:42:00: Es gibt dieses richtige, so quasi diesen Punkt, jetzt bin ich bereit.
00:42:04: Kannst du auch nicht sagen, dass das so zu sein gibt?
00:42:06: Was ist
00:42:07: richtig, was ist falsch?
00:42:08: Das ist eh die nächste
00:42:10: Frage.
00:42:13: Also, wenn du... Das ist jetzt auch eine super schwierige Frage, weil ich hab mir jetzt gerade überlegt.
00:42:21: Ich liest die Frage einfach mal vor.
00:42:23: Dann schauen wir mal, ob wir überhaupt einen Punkt dazu finden.
00:42:28: Wenn du in den nächsten dreißig Jahre denkst, was würdest du mir oder auch dir in deinem Leben wünschen?
00:42:34: Und ich glaube, ich kenne die Antwort.
00:42:37: Und gleichzeitig haben wir doch dreißig Jahre.
00:42:39: Das ist eigentlich schon richtig krass.
00:42:41: Also dreißig Jahre in die Zukunft schauen, wenn ihr jetzt gerade für mich nicht mir dacht.
00:42:45: Also ich weiß nicht, fünf oder zehn Jahre, das ist, glaube ich, so ein Rahmen, da kann man sagen, okay, boah, also zehn Jahre, was ist dein zehn-Jahresplan?
00:42:53: Das ist schon sehr krass, aber dreißig Jahre ist eigentlich richtig lang.
00:42:59: Siehst du das gleich?
00:43:01: Ja.
00:43:04: Ich glaube, ganz, ganz wichtig ist eben, dass du einfach gesund bleibst.
00:43:09: Es hat dir jetzt auch gesagt,
00:43:12: dass wir gesund bleiben und dass wir einfach ein gutes Leben mit unseren liebsten Menschen haben, allen voran unseren Partnern.
00:43:27: Und das wünsche ich da einfach, das genieße ich so an meinem Leben, weil das ist so der Grundstein.
00:43:34: Die Gesundheit und auch das Wohl und das Glück, was man in der eigenen Partnerschaft hat, damit kann man, egal ob im privaten Leben an die nächste Generation, die Kinder oder auch, sag ich jetzt mal, auch an die vorherige Generation, die Eltern einfach ... weitergeben, insofern, dass man für sie da ist.
00:43:59: Wenn es man selber nicht gut geht, dann kann ich das alles nicht so gut bewerkstelligen.
00:44:04: Und wenn ich aber gesund bin und wenn ich selber einfach in meiner Partnerschaft ein Wohlgefühl habe, dann schaffe ich privat wie beruflich sehr, sehr, sehr viel.
00:44:16: Und das ist einfach ein wunderschönes Gefühl.
00:44:18: Das wünsche dir und mir auch, dass ich es noch lange habe.
00:44:23: Ich hätte auch gesagt, Gesundheit.
00:44:26: Wir sind schon relativ weit fortgeschritten.
00:44:28: Wir nehmen schon fünfzehn Minuten auf.
00:44:29: Ich habe eh fast befürchtet, dass dreißig Fragen an die Dreißiger das Ganze ziemlich sprengt.
00:44:34: Ich habe jetzt trotzdem nur so ein paar Fragen, die ich gerne daraus picken würde, die da nur stellen möchte.
00:44:39: Und zwar die erste Frage, was Heimat für dich bedeutet, hast du oder zu Hause, hast du heute im übertragenen Sinne schon ein paar Mal gesagt, wir ... wählen sie ja quasi sehr ähnlich.
00:44:52: Wir bauen gerade unser Haus, mein Mann und ich, und auch gar nicht so weit weg von euch.
00:44:58: Wäre das jemals ein Thema für die Quesen?
00:45:00: oder auch wenn du jetzt an meine zwei jüngeren Schwestern denkst, wenn wir das ganz anders gewählt hätten, also wenn wir beispielsweise, und das ist ja bei meinen zwei jüngeren Schwestern trotzdem, sage ich mal, nicht ganz, aber trotzdem noch ein bisschen offener, weil noch kein Eigenheim sozusagen in konkreter Planung ist.
00:45:18: dass man das ganz anders wählt, wie zum Beispiel Freundinnen von mir, die ins Ausland gegangen sind oder da jetzt im Ausland mit einem Partner leben.
00:45:28: Hast du da jemals darüber nachgedacht, ob das ein Thema für dich gewesen wäre, wenn jemand von uns so ganz andere Lebensformen für sich gewählt hätte zu Hause, an Heimat?
00:45:39: Also ich glaube, das war sonst ... Sehr, sehr wichtig war, ab eurer Pubertät, ab dem Zeitpunkt, wo ihr gegen die Zwanzig gegangen seid, dass ihr selbst bestimmen dürft und gehen dürft, wohin und wann ihr wollt.
00:45:58: Es war uns immer der Kontakt mit euch wichtig oder ist sehr wichtig.
00:46:03: Aber es ist uns immer ganz wichtig gewesen, dass ihr ein selbstbestimmtes Leben habt.
00:46:09: Und deswegen hoffe, dass ich das damit einfach beantworte.
00:46:14: Egal wohin, natürlich ist es schön, wenn man euch in der Nähe hat.
00:46:18: Aber das ist etwas, das glaube ich, können und dürfen Eltern oder sollten Eltern nicht bestimmen, wo sie gerne ihre Kinder dann als Erwachsene hätten.
00:46:32: Ich habe mich in einer Situation erinnern, wie ich nach Wien gegangen bin.
00:46:35: Also für mich war ja Wien sehr fix, also nur bevor ich gewusst habe, was ich konkret studieren möchte, habe ich gewusst, ich gehe nach Wien.
00:46:41: Und meine erste Woche Wien, ziemlich genau vor elf Jahren, also im Herbst, zwei, vierzehn, war ich zum ersten Mal, da bin ich quasi, da haben wir direkt ausgezogen in Wien in eine Wohnung und ich habe es so heimgekommen.
00:47:00: Kannst dich an das wahrscheinlich auch noch erinnern.
00:47:03: Und ich habe mir ja eine Telefonat mit dir erinnern.
00:47:05: Da bin ich gerade zur U-Vier gegangen.
00:47:06: Ich habe dort in der Nähe bei der Rosauer Lände gewohnt.
00:47:09: Und bin da die Stiegen runter.
00:47:10: Und dann hast du gesagt, Eva, wenn es so hamfig ist, dann setzt die Entzug.
00:47:14: Du kannst jederzeit wieder hamfig kommen.
00:47:18: Und ich habe mir gedacht, wenn ich das jetzt mache, wenn ich das jetzt einreißen lasst, dann... Ich muss da jetzt drüber.
00:47:27: Ich muss da jetzt zu dieses... Ich wohne da jetzt und ich muss das auch aushalten, dass ich jetzt einmal ein paar Tage sozusagen meine Familie nicht sehe.
00:47:36: Und ich war ja generell immer Studentin, die sehr viel nach Hause gefahren ist und sehr viel zu Hause am Wochenende war.
00:47:41: Das heißt, der Trennungsschmerz war ja dann quasi nur für eine Woche.
00:47:47: Aber...
00:47:49: Aber auch das muss man lernen.
00:47:50: Ja, das ist so jetzt einmal ein klein Gedacht, war das halt im Kindergarten die drei, vier Stunden am Vormittag.
00:47:56: Total.
00:47:57: Total.
00:47:58: Und wie sich das aber durchzirkt, weil immer das eben jetzt wieder dacht habe, wie jetzt das Sommer irgendwie so zu Ende gegangen ist oder halt einfach die Tage wieder kürzer werden, sprich die Sonne, nicht so weit aus unserer Wohnung, wo wir jetzt noch wohnen, ist ja sehr westseitig ausgerichtet.
00:48:15: Und die Sonne geht im Sommer sehr ... direkt beim Küchenfenster unter.
00:48:20: Und ich hab mir gedacht, crazy, nächstes Jahr wohnen wir woanders.
00:48:25: Das werde ich nie mehr so senken.
00:48:27: Und ich weiß nicht, warum, da hat es mich plötzlich backt.
00:48:29: Immer nett, dass ich jetzt so arg an der Wohnung hänge.
00:48:32: Ich freu mich unglaublich auf das Haus.
00:48:34: Aber da haben wir kurz gedacht, Wahnsinn, ich hab jetzt dabei so richtige letzte Male in dieser Wohnung.
00:48:42: Und das ist schon spannend,
00:48:45: wie ...
00:48:46: wie Heimat oder Zuhause sie immer wieder auch verändern darf und trotzdem gleich bleibt.
00:48:53: Also so dieses Gefühl von Zuhause und das darf sie aber trotzdem räumlich verändern.
00:48:59: Und ja, finde ich einfach total spannend.
00:49:01: Wollte ja als Anekdote noch erzählen.
00:49:04: Ich brauche dir als meiner Mama nicht erzäunen, dass ich sehr kreativ am Mensch bin.
00:49:08: Ich witzle immer über sehr viele lustige Kinderanekter, vielleicht magst du da eine zum Besten geben.
00:49:16: Jedenfalls ist heute für mich ein großes Ritual, dass ich im Café, habe ich vorher schon kurz gesagt, ist für mich ein Genussmittel.
00:49:26: Deswegen finde ich ja die neue Kampagne eben von Nespresso so schön, weil es so ein bisschen auch als Botschaft hat, Kaffee ist mehr als ein Getränk, es ist irgendwie Handwerk, es ist Aroma, es ist Kultur, aber es vereint natürlich auch Rituale.
00:49:39: Und deswegen mündt sie das jetzt wieder ein bisschen auf mein Leben um.
00:49:43: Wenn du an mich denkst, in welchen Momenten würdest du sagen, habe ich so ein bisschen meine kreative Seite oder auch mein eigenes Handwerk entdeckt, weil du warst ja live dabei.
00:49:55: Wann hast du dir gedacht, boah, mein Kind ist kreativ?
00:49:59: Ich sage jetzt mal, im letzten Kindergartenjahr, wo wir eben durch Hausbau übersiedelt sind.
00:50:06: In einer Übergangswohnung.
00:50:07: In einer Übergangswohnung gab es viele Kartons und du wusstest dich immer zu beschäftigen.
00:50:13: Dir war nie langweilig.
00:50:16: Als Kind, es war wirklich
00:50:18: ganz
00:50:19: toll.
00:50:21: Und eben, wie gesagt, da waren auch gewisse Dinge weggepackt einfach für ein halbes, dreiviertel Jahr in dieser Übergangswohnung.
00:50:32: Es wurden nicht alle Bücher ausgepackt.
00:50:34: Natürlich ein paar Kinderbücher, aber sonst ja.
00:50:38: Und du hast einfach einen Karton genommen und hast dann sofort zum Basteln begonnen und hast eine Waschmaschine gebastelt.
00:50:46: Für dich eine Waschmaschine damals mit fünf Und das hat dich lange beschäftigt, also den halben Nachmittag, weil du wolltest das auch ganz besonders schön machen.
00:51:01: Und da habe ich mir schon gedacht, das ist eigentlich cool.
00:51:04: Also du hast natürlich dazu auch deine jüngere Schwester mitgenommen.
00:51:09: die dir dann da geholfen
00:51:11: hat.
00:51:11: Arbeitsteilung.
00:51:12: Arbeitsteilung, genau.
00:51:14: Aber und das ist einfach so weitergegangen später.
00:51:19: Waren es einfach andere Sachen, wo du aber gesagt hast, okay, das können wir noch brauchen, mit dem können wir dies und jenes machen.
00:51:27: Und das war sicher der Beginn deiner kreativen Ara.
00:51:31: Eine Anekdote, die mir nur einfällt, ist, das hat euch zwar vielleicht am Anfang nicht so begeistert, wie du das gerade von der Waschmaschine erzählt hast, aber wie wir ins neue Haus gezogen sind, habe ich irgendwann begonnen, dass ich meine Wand in meinem Zimmer Wirklich von oben bis unten in ein, das ist ja jetzt total im Trend, dass man solche Visionen und Geschichten am Anfang des Jahres sozusagen auf irgendwie ein großer Karton oder für ein Bildschirm schoner das macht.
00:52:08: Genau, du hattest keinen Laptop und keinen Bildschirm schoner damit.
00:52:12: Laptop
00:52:13: und damit habe ich Einfach die Wand missbraucht in meinem Kinderzimmer und das war, würde ich sagen, was sind das in der Länge?
00:52:21: Drei Meter, drei, vier Meter.
00:52:22: Drei Meter und drei Meter und die Höhe komplett.
00:52:25: Das war fünfzig, genau.
00:52:26: Das
00:52:27: habe ich zu einem riesen Wischenboard verwandelt und habe dort einfach alles hingeklebt.
00:52:33: und zwar fein säublich ausgeschnitten, was mich irgendwie inspiriert hat, was ich toll gefunden habe, was ich später mal machen will, was mich einfach ästhetisch gefallen hat.
00:52:43: Ich habe das aus Magazinen gemacht oder auch irgendwelchen Zeitungsartikeln oder sonstigen Sachen.
00:52:49: Ich habe es ja überklebt.
00:52:51: Und das war tatsächlich also den größten Herzschmerz beim Auszug.
00:52:57: dann sozusagen kurz vor, also wie wieder zurück in ... in Linz war, nachdem ich zurück von Wien gezogen bin.
00:53:05: Bis dahin durfte ich ja mein Kinderzimmer trotzdem behalten.
00:53:08: Natürlich.
00:53:09: Quasi damit ich halt, wenn ich von Wien zu Besuch war, trotzdem mein Zimmer hatte.
00:53:14: Das
00:53:14: war ja auch immer ganz wichtig und das ist eben das, wo ich immer gesagt hab, wir lassen euch gerne ziehen, weil dann kommt ihr umso lieber wieder zurück und genauso was.
00:53:23: Und mein größten Herzschmerz dann eben, zwanzig, kurz vor Corona, im Februar, März, wie dann mein Zimmer final ausgeräumt habe und zu mir in die neue Wohnung in Linz gebracht habe.
00:53:37: Da habe ich dann diese riesige Wischenboardwand auch wecktun müssen und ich bin da wirklich als erstes davor gestanden hier aus jedem Winkel in Fotos gebracht und man dachte, ich kann das gar nicht aufnehmen.
00:53:49: Und das Problem war durch das große Fenster, dass er daneben ist, war das zum Teil schon so ausgeglichen, als man überhaupt nicht mehr gesehen, was da mal war.
00:53:58: Also es ist irgendwie schon ganz schön zu sehen, dass ich jetzt in so einem kreativen Beruf ... gelandet bin, den ich mal so gestalten kann, wie ich das möchte.
00:54:08: Sehr passend
00:54:09: eigentlich.
00:54:10: Und da die Entwicklung so gespült habe.
00:54:14: Ich habe noch einige weitere Fragen, aber wir sind jetzt bei genau einer Stunde angelangt und ich finde, wir haben so ein schönes und rundes Gespräch gehabt und sind in diesen dreißig Fragen an dreißig Jahre, glaube ich, wirklich einmal so ein bisschen alles durchgegangen.
00:54:31: Danke, Mama, dass du die dafür bereit erklärt hast, mit mir diese Folge aufzunehmen.
00:54:36: Das war wirklich was ganz, ganz Besonderes.
00:54:37: Ich weiß nicht, ob ich nur mal so besondere Folge jemals in meinem Leben aufnehme.
00:54:41: Nein, nein, nein.
00:54:42: Das ist na wirklich, weil das ist einfach doch was ganz Besonderes, wenn man das mit einem Menschen macht, den man so gut kennt.
00:54:48: Ich weiß, das ist natürlich ein bisschen ein solcher Setting.
00:54:51: Und ich weiß nicht, ob du's nachvollziehen kannst, aber ich hab halt auf jeden Fall paar mal wirklich dieses Mikro vergessen können.
00:54:58: Du wahrscheinlich nicht, weil es so unangenehmer ist.
00:55:00: Ja, es ist eine sehr angenehme Atmosphäre.
00:55:03: Sehr gut.
00:55:04: Und wie gesagt, mit dir war das, also wie du mich gefragt hast, kann mir gar nicht in den Sinn nein zu sagen, weil wir uns, wir zwei uns gerne austauschen und genau so sehe ich das.
00:55:17: Und ja.
00:55:18: Danke schön.
00:55:19: Deswegen habe ich das sehr gerne
00:55:20: gemacht.
00:55:21: Danke.
00:55:22: Auch ein großes Dank an euch fürs Zuhören.
00:55:24: Ich hoffe, euch hat die Folge genauso gut gefallen, wie ich gefallen daran hatte, sie aufzunehmen.
00:55:30: Die nächste Folge kommt wieder in zwei Wochen und bis dahin alles Gute.